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« Zurück zur Übersicht « Vorheriger Eintrag Nächster Eintrag »Kornelkirsche – die Renaissance eines vielseitigen Vitaminlieferanten
Die Verwertung von Wildfrüchten liegt im Trend. Neue grossfruchtige Selektionen bisher wenig verwendeter Wildobstarten mit wertvollen Inhaltsstoffen z.B. Kornelkirsche, können diese Entwicklung weiter fördern und einen Anbau lohnenswert machen.
Die Kornelkirsche (Cornus mas) gehört zu einem der vielseitigsten Wildgehölze im Garten und hat bereits eine lange Tradition in der Verwendung. Der langsam wachsende Strauch oder Kleinbaum (bis zu 8 m hoch werdend), kommt ursprünglich aus Kleinasien und hat sich seit dem Altertum in Mittel- und Südeuropa ausgebreitet. Anspruchslos, frosthart und unempfindlich gegen Schädlinge fühlt er sich in Hecken und am sonnigen Waldrand am wohlsten. Das ganze Jahr hindurch überrascht die Kornelkirsche Gartenbesitzer und Beerenliebhaber mit immer neuen Gesichtern. Bereits vor dem Laubaustrieb zeigen sich üppige, gelbgrüne Blütenbüschel, die gerne von Bienen besucht werden. Im Spätsommer geben die auffällig rot gefärbten Früchte an der Pflanze den Ton an, bevor danach die leuchtend gelbe Herbstfärbung der Blätter auf das Wildgehölz aufmerksam macht. Geeignet sind Kornelkirschen zur Einzelpflanzung, in kleineren Gruppen oder in Wildhecken, wo sie zusammen mit z.B. Holunder, Felsenbirne, Apfelbeere oder auch Haselnüssen für eine Vielzahl von Kleinsäugern, Vögeln und Insekten ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot und geeigneten Nist- und Lebensraum bieten.
Die gute Schnittverträglichkeit (auch mit der elektrischen Heckenschere) ermöglicht es, dass Kornelkirschen sogar als dichte, unverwüstliche Alternative zu typischen Heckenpflanzen verwendet werden können. Das sehr harte Holz älterer Exemplare wird gerne für Drechsel- und Intarsienarbeiten verwendet. Am wichtigsten ist aber nach wie vor die Verwendung der Kornelkirschfrüchte selbst, da sie grosse Mengen an positiven Inhaltsstoffen besitzen. Neben einem mittelhohen Gehalt an Vitamin C, enthalten die Kornelkirschen Anthocyane, Zucker, wertvolle Fruchtsäuren und Pektin, das zu einer besseren Gelierfähigkeit von Beerenmischungen führt.
Der rohe Genuss der sogar im vollreifen Stadium säuerlich herben Kirschfrüchte ist nicht jedermanns Sache, die Verwertungsmöglichkeiten sind jedoch nahezu unbegrenzt; ob zu Kompott, Gelee, Saft, Marmelade, in Chutneys als Fleischbeilage oder eingelegt als Olivenersatz. Aufgrund des hohen Zuckergehaltes lassen sich Kornelkirschen aber auch zu hochprozentigem Schnaps oder in Likören verarbeiten. Österreichurlauber haben sich wohl schon über die „Dirndl“ Marmelade im Angebot gewundert; des Rätsels Lösung heisst natürlich auch hier: Kornelkirsche.
Da Kornelkirschen selbstfruchtbar sind, tragen auch einzeln stehende Pflanzen Früchte. Die Früchte sind dann jedoch klein und ergeben nur geringe Erträge. Um hohe und gleichmässige Erträge für die variantenreiche Verwertung zu erhalten, wurden besonders in Osteuropa grossfruchtige Selektionen aus Wildformen ausgelesen, die bis zu 20 kg Früchte pro Pflanze liefern können. Wichtig für hohe Erträge sind ausser geeigneten Befruchtungspartnern auch eine ausreichende Boden-feuchte während der Reife, da Trockenheit zwangsläufig zu kleinen Früchten führt.
Häberli führt die Sorte 'CORNELLA' im Sortiment. Die Sorte wurde in Bulgarien selektiert und zeichnet sich durch ihre Robustheit, die gute Beerengrösse (> 5g) und den guten Fruchtansatz aus.
Beerntet werden kann die birnenförmige Cornella ab Ende August bis Mitte September in mehreren Erntegängen. Falls nötig ist eine Nachreife von einigen Tagen möglich, um einen optimalen Verwertungsprozess ermöglichen zu können.