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Heidelbeeranbau im Hausgarten

Heidelbeersträucher sind es wert im Hausgarten angebaut zu werden. Sie vereinen in perfekter Weise Nutzen und Zierde. Aber wie werden sie kultiviert?

Die Vorfreude beginnt im Frühjahr mit den weissen Glöckchenblüten, die gerne von Bienen und Hummeln besucht werden. Darauf folgt ein schönes, glänzend-dunkelgrünes Laub und ab Ende Juni reifen die blau-bereiften Beeren heran. Diese sollten die Hobbygärtnerinnen und –gärtner voll ausreifen lassen, denn so entwickeln sie ihr würzig-delikates Aroma. Überdies beeindrucken einige Sorten im Herbst mit einer leuchtend-roten Laubfärbung.

Wissenswertes zu Heidelbeeren
Die Vorfreude beginnt im Frühjahr mit den weissen Glöckchenblüten, die gerne von Bienen und Hummeln besucht werden. Darauf folgt ein schönes, glänzend-dunkelgrünes Laub und ab Ende Juni reifen die blau-bereiften Beeren heran. Diese sollten die Hobbygärtnerinnen und –gärtner voll ausreifen lassen, denn so entwickeln sie ihr würzig-delikates Aroma. Überdies beeindrucken einige Sorten im Herbst mit einer leuchtend-roten Laubfärbung. Auch wenn es um den Gesundheitswert von Beeren und Obst geht, sind Heidelbeeren weit vorne. Mit ihren bioaktiven Inhaltsstoffen, den Vitaminen, Mineralstoffen und Fruchtsäuren sind sie eine wertvolle Ergänzung zu einer gesunden Ernährung.

Angebaut werden Sorten von Vaccinium corymbosum, der wichtigsten in Nordamerika heimischen Heidelbeerart. Unsere einheimische Waldheidelbeere Vaccinium myrtillus ist eher schwierig zu kultivieren. Die heute gängigen Sorten der Kultur- oder Gartenheidelbeere sind vor allem in den USA gezüchtet worden, aber auch in Neuseeland und Australien. Vaccinium corymbosum unterscheidet sich unter anderem im Wuchs von unserer heimischen Art. An ganz optimalen Standorten (z. B. der norddeutschen Lüneburger Heide) wächst sie zu 2 bis 2.5 m hohen Büschen heran. Die Beeren sind deutlich grösser und haben ein helles Fruchtfleisch, sie färben also nicht.

Die Sortenwahl für den Hausgarten
Durch eine geschickte Sortenwahl erstreckt sich die Heidelbeerernte von Ende Juni/Anfang Juli bis in den September. Geschmackvolle Frühsorten sind Reka und Patriot, von mittlerer Reifezeit Bluecrop und Goldtraube, späte Reifezeit haben Brigitta Blue und Elizabeth. Etwas Besonderes ist die zweimal blühende und tragende Neuheit Hortblue Petite. Ihre Beeren reifen im Juli sowie ab Mitte September. Hortblue Petite wird 80 bis 100 cm hoch. Auch die bewährte niedrig wachsende Sorte Northcountry (50 bis 70 cm) kann im Heidelbeerbeet vor die hochwachsenden Sorten gepflanzt werden. Heidelbeeren sind selbstfruchtbar. Jedoch ist der Ertrag bei Pflanzen verschiedener Sorten, die sich gegenseitig bestäuben, nicht nur höher, sondern auch mit grösseren Beeren.

Das optimale Heidelbeerbeet
Das Allerwichtigste für einen erfolgreichen Anbau ist die Vorbereitung des optimalen Beetes. Sonnig bis halbschattig sollte der Standort für das Beet sein. Vaccinium ist die einzige Beerenart, die einen sauren Boden benötigt, mit einem pH-Wert unter 5. Leider lässt sich beim Anbau von Heidelbeeren nicht ganz auf saures Substrat verzichten. Auf dem Markt sind aber auch Substrate mit reduziertem Torfgehalt erhältlich.

Pro Pflanze rechnet man mit einer Moorbeetfläche von 80 x 80 cm. Da Heidelbeeren Flachwurzler sind, genügt für die Wur¬zeln eine Substrattiefe von ca. 60 cm. Empfehlenswert ist eine Grube von 50 cm Tiefe, die man mit Plastikfolie auskleidet und mit Löchern für die Entwässerung versieht. In die unteren 10 cm wird grobes Material, wie Abfallholz, Steine oder Kies, eingelegt. Auf diese Weise bleiben die Wurzeln nicht in Stauwasser stehen. Anschliessend wird die Grube mit Torf oder Moorbeeterde (pH-Wert nicht über 5) aufgefüllt. Darüber schüttet man mit dem¬selben Material eine Überhöhung von ca. 30 cm auf und verfestigt diese. Pro Pflanze wird ca. 300 l Substrat benötigt. Eine nachfolgende Wässerung ist wichtig, solange bis das Substrat gut durchfeuchtet ist.

Auch wenn Containerpflanzen grundsätzlich das ganze Jahr in frostfreien Boden gepflanzt werden können, eignen sich das Frühjahr oder der Spätsommer/Herbst am besten. Der Pflanzabstand sollte rund 80 bis 100 cm betragen und die Ballen der Pflanzen müssen gut durchfeuchtet sein. Falls diese verfilzt sind, empfiehlt es sich die Wurzeln etwas auseinander zu ziehen. Der Ballen wird ins Pflanzloch versenkt und mit 5 bis 10 cm Substrat überdeckt. Anschliessend gut angiessen. Die zwei Sorten Reka und Elizabeth sind etwas bodentoleranter. Mit ihnen ist es möglich, im gewachsenen Boden ein grosses Pflanzloch (80 x 80 cm pro Pflanze, mindestens 60 cm tief) auszuheben und die Gartenerde mit Torf 1:1 zu mischen. Das jährliche Überdecken sollte mit Torf gemacht werden, um den pH Wert nicht weiter ansteigen zu lassen. Jedoch fühlen sich auch diese beiden Sorten im reinen Moorbeet noch wohler, wachsen und fruchten besser.

Kulturmassnahmen
Die Pflanzen wachsen langsam und müssen deshalb in den ersten Jahren nicht geschnitten werden. Sollten sie später zu dicht werden, lichtet man sie während der Win¬terruhe etwas aus. Dabei werden die ältesten Triebe entfernt. Heidelbeeren wachsen bei uns meist bis zu 1.5 m hohen Sträuchern und sollten mit möglichst kalkfreiem Regenwasser gegossen werden. Die Düngung erfolgt jährlich im Frühjahr, mit einem sauer wirkendem Dünger, zum Beispiel ein Rhododendron-Dünger (ca. 60 g/m2 ). Aber auch die Düngung mit einem Langzeitdünger wie Osmocote/Nutricote ist möglich (8/9 Monate, ca. 25 g/m2). Jährlich bringt man auch 5 bis 10 cm saures Substrat auf die Oberfläche auf.

Heidelbeeren sind recht robust und vorbeugende Behandlungen sind nicht nötig. Am Gefährlichsten kann der allgegenwärtige Dickmaulrüssler werden. Sobald der bekannte Blattrandfrass sichtbar ist, sollten die Pflanzen auf Käfer und Larven untersucht werden. Die beste Bekämpfung der Larven erfolgt mit den bekannten Nematoden-Präparaten. Ansonsten kommen relativ selten Krankheiten und Schädlinge vor. Allerdings lieben auch Vögel die reifen Heidelbeeren. Falls nötig bringt man deshalb ein Vogelschutznetz an, ca. 3 Wochen vor Erntebeginn, sobald die Beeren sich bläulich färben.

Heidelbeeren eignen sich auch sehr gut für den Anbau in Höhen- (ab 600 bis 800 m) und raueren Lagen. Dort ist in kalten Nächten nur ein Schutz vor Blütenfrost vorzusehen, durch Überdecken mit Vlies. Auch in Töpfen können Heidelbeeren kultiviert werden. Für den mehrjährigen Anbau eignen sich Töpfe mit mindestens 30 l Volumen. So machen Heidelbeeren nicht nur im Gartenbeet, sondern auch auf Balkon und Terrasse Freude.

Heidelbeerbeet doppelt nutzen
Durch die unterschiedlichen Pflanzenhöhen der niedrig bzw. höher wachsenden Sorten, lässt sich das Heidelbeerbeet auch für die Pflanzung von Preiselbeeren oder Cranberries nutzen. Dabei können Sorten wie die Preiselbeere Red Pearl (Vaccinium vitis-idaea) und die Cranberry Red Star (Vaccinium macrocarpon, Kulturpreiselbeere, durch Ausläufer bodendeckend) problemlos bei den Heidelbeeren unterpflanzt werden.